Montag, 29. Februar 2016

Debatten-Kultur - "Schreibtischtäter"

Die Zeiten werden härter, Konflikte verschärfen sich. Auch die intellektuelle scene rüstet auf.
In der neuen Ausgabe von Compact ist ein Interview mit Renaud Camus und ein Artikel des französischen Autors abgedruckt. Sein Thema: Der große Bevölkerungsaustausch im westlichen Europa. Wie recht der Mann hat, zeigt sich in dem Groß-Ereignis des Asylantenzustroms, der nicht nur die Bewohnerzahl etwa in Deutschland sprunghaft ansteigen läßt, sondern auch Verdrän-gungsprozesse mit sich bringt. 
Im neuen Spiegel kontert Nils Minkmar. Er holt den abgehalfterten Begriff vom Schreibtischtäter aus der Klamottenkiste, um, mit viel Staub an der Schreibfeder, gegen Camus und die "extreme Rechte" anzuschreiben: "Wenn man also über den ungebildeten rechten Mob nachdenkt, der Flüchtlinge drangsaliert, darf man die wohlsituierten Schriftsteller und Professoren nicht vergessen, die den Leuten von der sicheren Warte ihrer Schreibtische aus weismachen, wir wären bedroht, befänden uns in einer Unrechtssituation, in der es gerechtfertigt oder sogar geboten sein könnte, dem Rechtsstaat "in die Speichen zu greifen". Das ist nichts als ein Trick: Die extreme Rechte hat ihre Aggression immer schon als Notwehr ausgegeben und ihre brutale Macht gegen Arme und Wehrlose zur Anwendung gebracht. Und stets ging rechtsradikaler Gewalt ein Versuch intellektueller Legitimierung voraus".
Diese Argumentatiosnweise erinnert stark an den publizistischen Krieg, den in den 70-er Jahren BILD und andere Gazetten gegen linke Intellektuelle führten. Sie machten Heinrich Böll und andere Schriftsteller und Intellektuelle für die RAF mitverantwortlich. damals ging es gegen "links" - jetzt gegen "rechts". Die Vorwürfe sind die gleichen. 
Minkmar erwähnt die ZS "Compact" mit keinem Wort - auch dies ein Teil der Strategie. Bloß nicht auf die Konkurrenz aufmerksam machen.
Daß der Vorwurf "Schreibtischtäter" auf Nilks Minkmar zurückfällt, ist ein Witz bei der ganzen Sache.
                                                                *RS*  

Lookism

Die aktuelle Ausgabe der JUNGEn FREIHEIT enthält einen lesenswerten Artikel über die Situation an amerikanischen Hochschulen. Da diese in Vielem für europäische und speziell deutsche Unis eine Vorbild-Funktion haben, ist es nicht verkehrt, mit besonderer Aufmerksamkeit die Entwicklung dort zu beobachten. Karlheinz Weissmann beschreibt unter der Überschrift "Die letzten Bastionen schleifen", was uns in Anlehnung an US-Colleges an Denk- und Verhaltensvorschriften erwartet und teilweise schon eingetroffen ist. Mit den Begriffen "Rassismus" und "Sexismus" sind wir inzwischen vertraut. Neu sind  "Abeilism" und "Lookism". "Abeilism" meint "die Unterdrückung der anders Befähigten" (d.h. Behinderter) durch die "vorübergehend Befähigten". Ich las dieses Wort in dem Artikel zum ersten Mal. Bzgl. Behinderter war mir zuletzt während meiner Arbeit für die aaw (alsterdorf assistenz west) aufgefallen, daß von uns Beschäftigten gefordert wurde, nicht mehr von "Behinderten" zu sprechen, sondern das Wörtchen "Behinderte" stets mit dem Wort "Mensch" zu verknüpfen. Soll irgendwie "menschlicher" klingen. *** 
 
"Lookism" bedeutet den "Glauben, daß die äußere Erscheinung einen Anhaltspunkt für den Wert einer Person abgibt". Das sei falsch. Wir sollen annehmen, daß die äußere Erscheinung eines Menschen keine Schlüsse zulasse auf seinen Wert. Diese Forderung widerspricht Wahrnehmungs- und Denkgewohnheiten. Es gibt jedoch Beweis, daß unsere Wahrnehmungsgewohnheiten falsch sind. Der Begriff "Lookism" fiel mir vor einigen Monaten in der Facebook-Gruppe "Kritische Theorie" auf. Dort monierte ein Mitglied "lookism" bzgl. einiger Fotos, auf denen rechte Demonstranten abgebildet waren. Ich fand die Kritik ausgesprochen nett und ungewohnt rücksichtsvoll. Bin aber trotzdem der Meinung, daß das äußere Erscheinungsbild eines Menschen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zuläßt. Streiten kann man sich darüber, was hier mit "Wert" gemeint ist. Es ist offenbar etwas moralisches. 
Diese und andere Neusprech-Formulierungen erinnern mich an frühere Änderungen. Bis in die fünfziger Jahre war der Begriff "Irrenanstalt" normal für psychiatrische Häuser. Später kam das Wörtchen "Landeskrankenhaus" auf. An der Realität änderte sich nichts. Dem Erscheinungsbild einer Anstalt, in der psychisch Kranke und geistig Gestörte untergebracht sind, sollte durch Begriffsänderung eine gewisse Härte genommen werden. 
Ich finde diesen ganzen Bereich: Sprache und Erziehung auf Wörter und Begriffe, um bestimmte politische und moralische Ziele zu erreichen, interessant. Sprache betrifft mein Innerstes.
Es geht um Manipulation. Uns soll vorgeschrieben werden, was und wie wir zu denken und zu sprechen haben. 
Ich möchte mich aber in einer Weise ausdrücken, die ich für richtig halte. 
                                    *RS* 
     

Samstag, 27. Februar 2016

Steinmeier gegen Fremdenfeindlichkeit


Frank-Walter Steinmeier sagt der "Fremdenfeindlichkeit den Kampf" an. Er produziert heiße Luft. Unser Außenminister weiß so gut wie jeder halbwegs intelligente Bürger, daß die "Fremden-feindlichkeit" in diesem Land hausgemacht ist. D.h.: Solange wir Verhältnisse haben, in denen immer mehr Deutsche zu Staatsbürgern zweiter Klasse herabgestuft werden, werden sich Deutsche dagegen wehren. Ich gehe davon aus, daß die "Fremdenfeindlichkeit" noch zunehmen wird.
                                          
                                                                                                                    *RS*

Donnerstag, 25. Februar 2016

Golden Pudel Club abgebrannt

                            
Eine Hamburger Ikone der Musik, Kreativität, Selbstbestimmung ist abgebrannt, möglicherweise durch Brandstiftung. Der GPC war, klein aber fein, ein Bollwerk gegen die Gentrifizierung. Obwohl im April ein Zwangversteigerungstermin stattfinden soll, besteht Hoffnung, daß der Club wieder aufgebaut und weiter betrieben werden kann... 
                                                                                                                                      *RS*

Deutsche Helden, Patrioten

Gegenwärtig erleben wir eine täglich tiefer gehende Spaltung Deutschlands. Auf der einen Seite die Bürger, die schrankenlose Liberalität zeigen und die Grenzen Deutschlands für alle Flüchtlinge offen halten wollen. Auf der anderen Seite Menschen, die "Schluß jetzt!" sagen und einen sofortigen Stop des unkontrollierten Zuzugs fordern. Im Internet, zumal auf Facebook-Seiten, tauchen zunehmend Bilder mit Figuren aus dem Mittelalter auf: Ritter in festem Panzer und schwer bewaffnet, die gegen Feinde der christlichen Kultur kämpfen oder schlicht posieren. 
Beide Haltungen tragen romantische Komponenten in sich. Zum Einen Menschen, die von einer Verschmelzung unterschiedlicher Rassen, Lebensweisen, Kulturen, Sprachen träumen. Auf der anderen Seite jene, die einen fest definierten Eigentumsbegriff haben und ihr Hab und Gut verteidigen. Sie nennen sich "Patrioten", "Bürger in Wut", "Pegida", "AfD" u.ä.
Die Grenzen zwischen den von mir grob skizzierten Lagern sind fließend. 
Die eher liberalen SPD, Grünen, CDU, die einen schrankenlosen Zuzug mit entsprechenden Folgen für die deutsche Wirtschaft, Kultur, Sozialwesen, Sprache usw. befürworten, sind gegenwärtig noch in der Mehrheit. In den Schlagzeilen und Medien sind jedoch seit Mitte letzten Jahres die Gegner. Tendenz: Steigend. 
Der deutsche Dichter und Revolutionär Georg Herwegh war ein Sänger der Freiheit und Künder heldenhaften Lebens -auch wenn er, wie Ulrich Enzensberger in seinem Buch "Herwegh  Ein Heldenleben" nachweist, auch Phasen abseits von Kampf und Heldentum durchlebte. 
Von Herwegh stammen u.a. diese Zeilen:

O Freiheit, Freiheit! Nicht wo Hymnen schallen,
In reichgeschmückten fürstlichen Arkaden –
Freiheit! Du wohnst an einsamen Gestaden
Und liebst die Stille, wie die Nachtigallen.

Du fliehest das Geräusch der Marmorhallen,
Wo trunkne Schlemmer sich im Weine baden,
Du läßt in Hütten dich zu Gaste laden,
Wo Tränen in die leeren Becher fallen.

Ein Engel nahst du bei verschlossnen Türen,
Stellst lächelnd dich an deiner Treuen Bette
Und horchst der himmlischen Musik der Kette.

Nicht stolze Tempel wollen dir gebühren,
Drin wir als Opfer unsern Stolz dir bieten –
Wärst du die Freiheit, wenn wir vor dir knieten?    

Der auf meiner Collage abgebildete "Black Prince" stammt von einer alten belgischen Streich-holzschachtel.
                           *RS*
                                                 
  

Montag, 22. Februar 2016

R.I.P. Roger Willemsen


Auf dem Ohlsdorfer Friedhof wurde gestern Roger Willemsen beigesetzt, der kürzlich an einer Krebserkrankung gestorben ist.
Willemsen war einer der freundlichsten und neugierigsten Menschen, die regelmäßig im Fernsehen zu sehen sind. Er ließ sich auf Menschen, Projekte, Situationen ein.
In einem Interview im Rahmen der IBA (Internationale Bau-Ausstellung) in Wilhelmsburg äußerte er sich einmal sehr persönlich und kritisch über den Hamburger Stadtteil Eppensorf. Dafür ist er in meiner Hochachtung gestiegen. Zuvor hatte ich ihn nur als einen Schriftsteller unter vielen wahrgenommen; sehr freundlich - aber.
Sollte ich ein Buch von ihm in die Hände bekommen, werde ich es nun anders lesen. 
                                                                                                                                              *RS*

Kurden gegen türkischen Faschismus

            
Aufgenommen am 8. Februar beim Hamburger Dammtorbahnhof.
                                                                                                                  *RS*

Samstag, 20. Februar 2016

Junge Freiheit Nr.8-2016

Die aktuelle Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT gefällt mir mal wieder sehr gut - zwischenzeitlich gabs auch Ausgaben, wo mir das Thema Asylpolitik zu breit getreten wurde. Aber diesmal...: Ein  Highlight der Ausgabe ist der zweite Teil der Undercover-Reportage von Shams Ul-Haq. Der gebürtige Pakistaner berichtet normalerweise als Korrespondent für das pakistanische Fernsehen oder für deutsche Sender aus Pakistan. Er gilt als Terrorismus-Experte, der viel in Kriegs- und Krisen-gebieten unterwegs ist. Für seine Reportage in der JF ließ er sich beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) als Asylbewerber registrieren und lebte in zwei Flücht-lingsunterkünften. Ein packender Bericht, von A bis Z seriös und glaubwürdig. 
Mich interessiert Journalismus, der "nah dran" ist und ungeschminkt, bei allem Engagement für bestimmte Themen, dennoch mit einer gewissen Diskretion und Respekt vor dem Gegenstand der Recherche, berichtet. Ehrlich berichtet. Darauf lege ich als Käufer und Leser größten Wert. 
Dabei stimme ich "inhaltlich" nicht mit Allem überein. Aber das ist eher Nebensache. Ich werde seriös und glaubwürdig informiert. Darauf kommt es mir an. 
Mir gefällt das große Differenzierungs-Potential  beim Argumentieren in den meisten Artikel in der JF.
Weiter so!!! 

                                                                                                                                                                      *RS*

Freitag, 19. Februar 2016

Freund Michael - Wilhelmsburg

                    
Viele Elb-Insulaner kennen ihn vom Sehen, aber wer weiß Näheres?
Ich freue mich, einen Menschen kennen zu lernen, der eine interessante, mich berührende Geschichte hat.
             *RS*

Donnerstag, 18. Februar 2016

Golden Pudel Club abgebrannt


In der Nacht zum Sonntag ist der Golden Pudel Club, St. Pauli Fischmarkt 27, abgebrannt. Während einer Veranstaltung brach in oder an einem angrenzenden Schuppen Feuer aus und griff schnell auf den Dachstuhl des Gebäudes über. Der Golden Pudel Club ist nur noch eine Ruine. Kann er wieder aufgebaut werden? Eher nicht. Die Stadt wollte das Haus und Grundstück sowieso verkaufen, da die Eigentümer Zoff untereinander haben. Las ich im Internet. **  Der GPC ist eine Ikone der Hamburger Gegenkultur, NICHT-kommerziell orientiert, weitestgehend selbstverwaltet durch die Nutzer. Der GPC war einer der kreativsten Orte Hamburgs, mit einer denkbar großen Bandbreite unr Leute, die die Gentrifizierung der Stadt kritisch sehen. Ein Stück gelebte Gegenkultur.
                                                                                                                                  *RS*

Mittwoch, 17. Februar 2016

Integrationslager für Deutsche

In HH-Altona steht noch bis zum 20. (Samstag) in der Großen Bergstraße ein Zeltkomplex mit dem provokanten Namen Integrationslager  und mit der mindestens genauso provokativen Forderung DEUTSCHE INTEGRIERT EUCH! Ich hatte in der Zeitung davon gelesen und wusste also, daß es sich um österreichische Künstler des Kollektivs "God's Entertainment" handelt. ** Ich wurde vom ersten Moment an gefilmt. Ohne daß ich um Erlaubnis gefragt worden wäre. Ist ja auch oke - es handelt sich hier um eine öffentliche Kunstaktion, gefördert von der Stadt Hamburg, vom Bezirk Altona und von Kampnagel. Filmt mich - ich habe nichts zu verbergen! Unangenehm wurde es, als ich ins Zelt hineinging, um mich einem "Test" zu unterziehen. Wer zu diesem Test zugelassen wird (: nicht jeder! ...), bekommt einen Fragebogen zum Ausfüllen, Bilder werden vorgelegt und die Reaktionen darauf geprüft - es gibt sogar einen Lügendetektor-Test. Am Ende steht eine "persönliche Empfehlung" für die Test-Teilnehmer, wie sie sich verhalten sollen - bzgl. Integration!! --- Soweit kam es bei mir nicht ... Als ein Typ aus dem Kollektiv bemerkte, daß ich selber filmte, wurde er pampig. Für mich erstaunlich, denn es handelte sich um eine öffentliche, mit Steuermitteln geförderte Aktion ... Es endete damit, daß er mir mit der Polizei drohte, wenn ich nicht aufhören würde zu filmen! ... 



Fazit: Unter den Nazis gab es staatliche Kunst zur Indoktrinierung und Erziehung der Massen - in der DDR wurde Kunst von der SED instrumentalisiert, um die Menschen des sozialistischen Arbeiter- und Bauern-Staates auf Linie zu bringen. - Und in der BRD gibt es 2016 Projekte von Künstlern, die vom Staat dafür bezahlt werden, Bürger zu provozieren. Diese Aktion dient der Ablenkung von dem realen Problem, daß wir hunderttausende Menschen im Land haben, die NICHT integriert sind und sich auch garnicht integrieren wollen. Man denke etwa an Äußerungen türkischer Politiker ... Ich finde ziemlich unverschämt, was hier in Altona passiert. Befürworter dieser Art Provokation finden sich in der Politik zuhauf; u.a. die Grünen-Politikerinnen Renate Künast und Claudia Roth fordern ja, daß wir Deutsche uns zu integrieren haben (!!) ... 
Mein Tip: Geht zu diesen Leuten, offensiv aber friedlich, und sagt ihnen eure Meinung.
Ich denke, daß sie auch in anderen Städten ihre Provokation zur Schau stellen. Mit dem Ziel, "Nazis" und andere "Rechte" zu überführen.
In den Osten, etwa nach Dresden, Leipzig, Potsdam etc. werden sie sich wahrscheinlich nicht trauen. Dort würde ihnen ein stärkerer Wind ins Gesicht blasen. 
                                                                                                   *RS*    

Lass dich nicht ausquetschen


Die Macht der Regierung ist deshalb so groß, weil sie auf ein Millionenheer von Beamten, Journa-listen, Angestellten und anderen Unterstützern bauen kann. Merkel, Gabriel, Maas + Co wären nichts ohne die Sachbearbeiterinnen bei Arge, in den Finanzämtern, in den Kirchen usw. 
Ich versuche meine Situation so persönlich wie möglich darzustellen - aber mit einem Rest an Distanz. Facebook gibt viele Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und zu Kommentaren. Das Volk - sind die unzähligen Einzelnen, die staatliche Maßnahmen unwidersprochen über sich ergehen lassen - oder protestieren.
Es sieht so aus, als gebe es eine täglich breiter werdende Protestbewegung in Deutschland.
Ob Kräfte wie AfD und Pegida, die am vehementesten gegen den Status Quo aufbegehren, mehr und direktere Demokratie zulassen, wenn sie an die Macht kommen, bleibt abzuwarten. 
(Collage aus einem FB-Post von Yvonne Beisel, Pixabay-Cartoon, Smiley + ArtTec Pinselland-Erdbeere). 
                                                                                                                                          *RS* 

Sonntag, 14. Februar 2016

Kreativ-Gruppe 9. Februar


Diesen Dienstag (16.2.) gehts wieder los um 14 Uhr.
Ort: Club 68-Haus, Hummelsbütteler Weg 63
Unsere Runde dauert bis 17 Uhr.
Geselliges Beisammensein mit Malen, Zeichnen u.a. kreativen Tätigkeiten.
Kaffee gibts auch ...
                                      *RS* 

Freitag, 12. Februar 2016

Linker Konformismus

Ein gutes Gespräch geführt mit einem Bekannten. Wir kennen uns von der sog. "Montags-Demo", d.h. von dem seit vielen Jahren existierenden losen Zusammenschluß von Leuten, die gegen HartzIV protestieren. Jeden Montagabend in der Hamburger Innenstadt beim Möncke-Brunnen. Was L. von den "Demos" erzählt, ist nur abtörnend. Linker Konformismus hat hier eine Nische gefunden. Woche für Woche die gleichen ideologischen Parolen, Phrasendrescherei. Kein kritisches Wort zur Asylpolitik - ALLE sollen ins Land kommen, unterschiedslos Bürgerkriegsflüchtlinge und Menschen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland strömen. Die Montags-Demonstranten merken offenbar nicht, daß die falsche Flüchtlingspolitik letztlich auch zu Lasten von hartzIV-Empfängern, Rentnern und anderen an den Rand Gedrängten, zB Obdachlosen, geht. Durch dieses Land geht ein Riß, der immer tiefer wird. Auf der einen Seite Privilegierte, Linke, Gutmenschen, das Establishment - auf der anderen Seite Arbeitslose, HartzIV-Empfänger, enttäuschter Mittelstand, einige Intellektuelle, Künstler. Die Herrschenden glauben, diese alle als "Rechte", "Nazis", "Rassisten" abstempeln zu dürfen. In der aktuellen Ausgabe von CICERO ist ein sehr gutes Interview mit Peter Sloterdijk zum Thema Asylpolitik abgedruckt. Lesens- und beherzigenswert. ** Ich kommentiere die Zustände kritisch, in die dieses Land immer tiefer hineinrutscht, aus einer falsch verstandenen Pflicht, ja Zwang zur Solidarität mit völlig fremden Menschen, die anders programmiert  - und nicht bereit sind, sich zu integrieren. ** Zurück zur Montags-Demo. Es war gut und richtig, daß ich dort 2013 mehrere Monate lang mitmachte. Aber: Linker Konformismus ist eine unfruchtbare, auf Dauer sinnlose Angelegenheit. ---  
                                                                                        *RS*  

Emil Waldteufel "Les Patineurs" - "The Skater's Waltz"


Die furiose Darbietung auf der Kirmesorgel -ein Orchestrion, das an der Straße und auf Rummel-plätzen aufgestellt wurde - interpretiert das Stück "Les Patineuers" ("The Sakater's Waltz") des französischen Komponisten Emil Waldteufel (1837-1915). Das Gerät, eine 37-er A. Ruth + Sohn , gehörte bis zu seinem Tod dem Hamburger Kurt A. Baum, danach wurde es nach Holland verkauft und befindet sich heute im Besitz der Famile de Voer. * Anfang der 80-er Jahre stand Herr Baum einmal gegenüber vom Hamburger Dammtor-Bahnhof mit dem Musik-Instrument und bezauberte mich. 
                   *RS* 

                            

MUTTI SAGT

Jedes Kind lernt irgendwann, daß es Grenzen gibt, die zu überschreiten gefährlich ist.
Nur deutsche Politiker meinen, Grenzen seien dazu da, um sie zu übertreten.
Frau Merkel träumt davon, mit ihrer von Macht- und Wunschdenken geprägten Politik für immer in die Geschichte einzugehen. ... Das wird sie auch --- aber anders als erhofft ...
                                                                                                                             *RS*

Montag, 8. Februar 2016

Ein reines Herz + froher Sinn


Die Anregung zu dieser Collage fand ich auf der Facebook-Seite "Die Blaue Hand". 
Der Spruch klingt nicht besonders cool, enthält aber viel WAHRES.
Ich freue mich, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Menschen zu haben,
auf die die Aussage des Gedichtes zutrifft.
                                                                     *RS*

Kurdischer Protest gegen türkische Belagerung und Repression

Heute gingen wieder in Hamburg Kurden und ein paare Deutsche auf die Straße, um gegen den Staatsterror der türkischen regierenden AKP und des Militärs zu protestieren. Seit Monaten nutzt das faschistoide System die chaotische Situation mit den Kriegsherden in Syrien und im Irak aus, um die vom IS (Islamischer Staat) bedrohten Kurden und ihre Gebiete zu bombardieren und Städte und Dörfer im Südosten der Türkei in Schutt und Asche zu legen. Besonders dramatisch ist die Situation derzeit in Cizre, einer Stadt im Dreiländereck Türkei-Syrien-Irak. Es gab zahlreiche Tote, hervorgerufen u.a. durch türkischen Artilleriebeschuß. 
Einige Städte und Dörfer, u.a. Cizre, sind seit Wochen bzw. Tagen komplett von der Außenwelt abgeschnitten, es gibt keine Versorgung und Nachschub mehr mit Trinkwasser, Lebensmitteln usw. 
Siehe Infos vom Flugblatt! Ich fotografierte in der Nähe vom Dammtor-Bahnhof.
                                                                                                                                             *RS*


Sonntag, 7. Februar 2016

Überwachungsstaat BRD


Willkommen im Überwachungsstaat Deutschland!
Die Regierenden CDU und SPD tun alles, um die Kommunikation der Menschen möglichst lückenlos zu überwachen und zu kontrollieren - unter dem Vorwand der Terror- und Verbrechensbekämpfung.
Unterstützt werden die Regierenden von großen Teilen der Grünen, der Gewerkschaften, auch der Linken - sogar Punker "outen" und diffamieren Andersdenkende in diesem Land.
Die Vision von George Orwell ist also teilweise Realität geworden: Der Staat als allmächtiger Apparat, der bis in die Privatsphäre der Menschen hinein regiert und kontrolliert. 
Für die Regierenden (und den größten Teil ihrer Wähler) gibt es neben den ernst zu nehmenden Todfeinden der freien Gesellschaft, den islamistischen Terroristen, noch eine weitaus größere Anzahl von Menschen, die von SPD, CDU, Gewerkschaften, den Grünen etc. zu den Feinden der freien Gesellschaft gerechnet werden, nämlich die Anhänger von Pegida und AfD. Letztere werden von den Herrschenden als ein Art Sündenbock betrachtet und entsprechend geächtet.
Justizminister Heiko Maas und seine Leute tun alles, um die freie Kommunikation einzuschränken. Leider ist facebook auf einen Großteil der Forderungen eingegangen und übt mittlerweile Zensur aus.
In diesem Land ist einiges in Bewegung geraten. Ob die, die am heftigsten gegen die herrschenden Zustände anstänkern und an-demonstrieren gegen Überwachung und Einschränkung der Meinungs-freiheit, also AfD und Pegida, es am Ende anders d.h. BESSER machen, also Andersdenkende NICHT in ihren Freiheiten beschneiden, DAS bleibt abzuwarten.
Die AfD ist wie im Rausch. Sie weiß beinahe täglich größer werdende Bevölkerungs- und Wählermassen hinter sich.
Schauen wir uns genau an, wie sie mit ihrer Macht umgeht!! (Ich bin ein Protestwähler und Sympathisamt der "Alternative für Deutschland".)

                                                                                                             *RS*

Samstag, 6. Februar 2016

Compact Februar 2016


Ich überwies heute morgen 62 €uro, zur Verlängerung meines Compact-Abos.
Die Monatszeitschrift befindet sich im Aufwind, kann auf stetige wachsende Leser- und Abonnenten-Zahlen verweisen. Sie entwickelt sich allmählich zu einer sowohl für die herrschenden Parteien als auch die Mainstream-Presse ernst zu nehmenden Bedrohung sprich: Konkurrenz. Hier werden unbequeme Wahrheiten ausgesprochen. Und: Die Macher von Compact geben sich nicht damit zufrieden, eine Nischen-Rolle als Kritiker und Stänkerer auszufüllen. Sie wollen mehr, nämlich die Macht. Und auf dem Weg dorthin Angela Merkel stürzen. ** Obschon ich die Zeitschrift gern lese und abonniere, möchte ich diesmal so etwas wie kritische Bemerkungen loswerden. * Das Heft ist auf Hochglanzpapier gedruckt und somit sehr glatt. Irgendetwas daran kommt mir ZU glatt vor. Vielleicht weil die Schwarzweiß-Malerei mir zu krass ist ... : Ich überfliege einige Artikel und bin schnellstens informiert. Wenig nehme ich mit in meinen Alltag, in dem es auf Differenzierung, Feingefühl und Mut ankommt. Ich bin Künstler. Immerhin: Das aktuelle Heft enthält einen Hinweis auf ein interessantes Theaterstück von Max Frisch, nämlich Graf Öderland. Hier kann ich anklopfen und mich vorsichtig tastend schlauer machen - beim überwiegenden Rest des COMPACT-Heftes, ich schätze mal 95 %, laufen die Autoren öffene Türen bei mir ein. --- 
                                                         *RS*  

Freitag, 5. Februar 2016

Was macht der Aktionskreis 71 ?


Anbei mein Statement zu einer Einrichtung, mit der ich in den 70-er bis Mitte der 80-er Jahre eng verbunden war. Es gibt den AK 71 (Aktionskreis 71), der vor 45 Jahren von ehemaligen Psychiatrie-Patienten gegründet wurde, immer noch. Eigentlich (vom Anspruch her) übt solch ein Verein mit seinem Domizil eine wichtige Funktion aus, da es viele Psychiatrie-Betroffene gibt. Zuletzt hatte ich bei meinen Besuchen jedoch einen eher negativen Eindruck: Von "Aktion" oder auch nur Neugier auf Besucher war nichts zu spüren ...  ** Vielleicht weiß eine Leserin oder leser dieses Blogs anderes, hat interessante andere (!) Informationen ...
                                                                     *RS* 

Facebook: "dumme Mehrheitsgesellschaft" ?

Ich bin viel im Internet unterwegs, vor allem bei Facebook.
Nun las ich auf einer Gruppen-Seite, zu der ich hinzugefügt wurde:
"Liebe Mitglieder ....Freunde und Bekannte... ich appelliere an euch...  Es bringt nix wenn wir ständig nur für uns posten....!!! Raus über unsere Gruppe hinaus.... Postet da wo sich die dumme Mehrheitsgesellschaft tummelt.... Egal ob Taff auf Pro 7 oder sonst irgendein Sender hier auf Facebook ... "
Dazu schrieb ich:
"Ich poste für mich selbst UND auch selbstverständlich für die menschen und Ideen, mit denen ich verbunden bin. Ich nehme jeden Menschen, mit dem ich mich austausche, ernst. Meine Posts stehen, Zentimeter entfernt, neben den mir völlig fremder Menschen - aber so geht es wohl den meisten. Das ist Massenkommunikation. --- "
Ich habe kein Problem damit, in einer FB-Gruppe zu sein mit mir fremden Menschen.
Allerdings finde ich es äußerst arrogant, auf die "dumme Mehreheitsgesellschaft" verwiesen zu werden mit dem Hinweis, dort zu posten.
Offenbar liegen hier zwei verschiedenen Denkweisen vor.
Ich poste und veröffentliche Videos und Bilder, weil ich etwas zu sagen bzw. zu zeigen habe und neugierig bin auf andere Menschen, einzelne Individuen, mit denen ich mich austauschen und Zustimmung oder Ablehnung, Anregung oder Aufregung, nützliche Hinweise oder was auch immer bekommen kann.
Herr Gutlli hat offenbar vor Allem über das einzelne Gruppenmitglied hinaus gehende Interessen.
Die Denkweisen und Ansichten eines Einzelnen interessieren ihn offenbar nicht. 
Jedoch sehe ich weder mich
noch andere Menschen als
Stimmvieh oder austauschbare Größen.
Ich kommuniziere nicht mit Personalausweis-Nummern ... 

                                                                                                                       *RS*

Georg Herwegh - Ein Heldenleben



"Glückspilz, liebenswürdiger Narr, Tagedieb, Vaterlandsverräter, weltfremder Wirrkopf. Glaubte an die Geste, an Zauberformel und Zaubertanz" beginnt das erste "Hereinspaziert" überschriebene Kapitel des Buchs "Herwegh   Ein Heldenleben".
Ulrich Enzensberger erzählt die Lebensgeschichte eines im 19. Jahrhundert in deutsch-sprachigen Landen äußerst populären Dichters. Herwegh wuchs in Süddeutschland auf und studierte ab 1835 Theologie und Jura. Bald darauf trat er den Patrioten Tübingen bei, einer burschenschaftlichen Vereinigung. Er verwendete mehr Zeit auf das Schreiben von Gedichten als auf sein Studium. 1836 flog er vom Tübinger Stift und arbeitete seither als freier Schriftsteller, zunächst in Stuttgart. 1839 floh er in die Schweiz, da er einen königlich-württembergischen Offizier beleidigte und ihm daraufhin Zwangsrekrutierung drohte. 1841 erschien der erste Teil seiner Gedichte eines Lebendigen, die ihn auf einen Schlag berühmt machten. Herwegh führte ein sehr wechselhaftes Leben und traf auf zahlreichen Reisen und Fluchten u.a. Heinrich Heine, Fröbel, Karl Marx, Ludwig Feuerbach, Michael Bakunin, Richard Wagner, Ferdinand Lasalle, Franz Liszt, mit denen er sich anfreundete und mit denen er kooperierte. Meist bei ihm: seine Frau Emma, die ordentlich Geld in die Ehe einbrachte und ihm somit ermöglichte, sich auf seine schriftstellerische Arbeit und revolutionären Aktivitäten zu konzentrieren - was der Ehegatte jedoch nicht immer beherzigte. Enzensberger erzählt genau und dabei stets unterhaltsam. Er bringt uns einen Menschen nahe, der ein an die damaligen gesell-schaftlichen Normen unangepasstes Leben führte, das seinen Ausdruck u.a. in zahlreichen Gedichten fand, von denen einige bis heute unangefochten zum Schatzkästlein revolutionärer Literatur bzw. linken Kitsches zählen, etwa 
Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still.
Wenn dein starker Arm es will. 
 
Diese zum Sprüchefundus jedes orthodoxen Linken zählende Gedichtstrophe ist die drittletzte seiner "Das Bundeslied" betitelten Hymne auf das revolutionäre Proletariat. 1863 wurde Herwegh Bevollmächtigter des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) in der Schweiz, der ersten  Vorläuferorganisation der späteren SPD. 
In der DDR war Herwegh anerkannt als sozialistischer Dichter, der eine lange Tradition prole-tarischer Poesie mitbegründete. In der BRD ist er bis heute umstritten. Ich könnte mir vorstellen, daß er in Kreisen der PEGIDA-Bewegung einiges Ansehen genießt. Die Umstrittenheit Herweghs liegt wohl auch darin, daß er sich um die Frage, ob "rechts" oder "links" richtig sei, nie kümmerte, während diese bei heutigen linken Intellektuellen als zentral gilt. Herwegh wandte sich nach dem deutsch-französischen Krieg (1870-71) scharf gegen den aufkommenden Nationalismus.  "Mit der teilweise pathetischen, kämpferischen und gewaltbereiten Sprache insbesondere seiner frühen Gedichte eines Lebendigen habe er sich wenig von der Sprache seiner Feinde unterschieden und wäre somit auch als Wegbereiter eines aggressiven Nationalismus, des Wilhelminismus, zu sehen" resümiert Wikipedia Enzensbergers Buch.
Herweghs Sprache entspricht nicht den Regeln der political correctness, da nicht smart und den Bedürfnissen des deutschen Konsum-Bürgers entsprechend.
Aber: Besser "umstritten" als vergessen ...

                                                                       
                                                                                                             *RS*

Dienstag, 2. Februar 2016

Kreativgruppe im Club 68

Gestern fand zum ersten Mal die Kreativgruppe statt. Wir malten.
Wir sind bisher drei Teilnehmer: Sönke, Tobias und ich - es können gerne weitere Interessierte hinzukommen.
Jeder kann eigene Ideen mitbringen. Wir sind für alles Kreative offen: Malen, zeichnen, collagieren, fotografieren, filmen, Gedichte und Erzählungen schreiben, Klönschnack usw usw.
Ort:
Club 68, Hummelsbütteler Weg 63
Zeit: dienstags, 14 - 17 Uhr
Infos: club68-HH@gmx.de
                                                                                                        *RS* 

Peter Sloterdijk über Asyl-Krise

Die aktuelle CICERO-Ausgabe enthält ein Interview mit dem Philosophen Peter Sloterdijk über die Asylkrise und derzeitige Situation in Deutschland. 9 €uro für eine Zeitschrift sind eine Menge Holz + ich achte auf mein Geld --- in diesem Fall war die Investition richtig. Sloterdijk kritisiert unsere Bundeskanzlerin und ihre Politik, die von vielen getragen wird. Im Ton ist er moderat. Es geht u.a. auch um den IS speziell und Islam allgemein. Und darum, wie wir mit der asymmetrischen Form des Terrors, den wir seit 2001 praktisch täglich per TV, Internet und Zeitung erleben, umgehen. Leider finden Terror-Organisationen wie der IS sehr viel Aufmerksamkeit. Sloterdijk drückt dies so aus: "...das Recht auf Berichterstattung bleibt wohl für immer stärker als die Einsicht in die Notwendigkeit der Diskretion. Hypothetisch könnte man den Terror mit der Schweigewaffe auslöschen, doch diese steht uns nicht zur Verfügung, weil wir das Recht auf den Aufschrei höher stellen als die Notwendigkeit, den Schrecken durch Nichtwahrnehmung zu ächten". Der Philosoph schlägt ein Verhalten vor, das  vielen öffentlichen Reaktionen in Deutschland entgegensteht, mit denen Öl ins Feuer gekippt wird. ** Die politische Qintessenz des Interviews kann mit den Worten zusammengefasst werden "DAS KANN NICHT GUT GEHEN" - aber Sloterdijk ist wohltuend nüchtern und unaffektiert. Keine Spur von Haß. Er meint, man solle Merkel Gelegenheit geben, ohne Gesichtsverlust  ihre aussichtslose Position zu verlassen. --- Das fünf Seiten lange Interview enthält etliche interessante Sätze und Gedanken ... und ist auch ein Stück Literatur, das sich mehrfach zu lesen lohnt ...
                                                                                                                                        *RS*