Donnerstag, 23. Februar 2017

R.I.P. Jutta Winkelmann

Heute starb in München die Künstlerin, Autorin, Regisseurin Jutta Winkelmann.
Sie "verlor den kampf gegen den Krebs" las ich in einem Nachruf.
Jutta Winkelmann war in meinen Augen eine eigenwillige, kreative und emanzipierte Frau. Sie ließ sich vor keinen ideologischen Karren spannen, lebte stets nach eigenen Vorstellungen. 
                                                                                   R.I.P.
                                                                                                          *RS*

Montag, 20. Februar 2017

HVV - total überfordert !!

Am Wochenende gab es eingeschränkten Fahrbetrieb auf der S-Bahn-Strecke zwischen Haupt-bahnhof und Wilhelmsburg.
Heute, Montagmorgen, schien das Problem behoben - dafür hieß es nun: "Störung im Signalbetrieb". Die S31, mit der ich von Dammtor zur Veddel wollte, wurde umgeleitet nach Berliner Tor. Also fuhr ich zunächst zum Hbf. Die S 3 fuhr, nach Veddel, Wilhelmsburg usw. - mit Verspätung. Die erste Bahn war total überfüllt. Mit der nächsten gelang es mir, bis zur Veddel zu gelangen. An der großen Bus-Station dort war jedoch zunächst Schluß. Zwar kamen am laufenden Band 13er-Busse, die normalerweise die Strecke quer über die ganze Elb-Insel fahren. Diesmal jedoch wurden sie als Ersatzverkehr für mehrere Strecken eingesetzt: Richtung Berliner Tor, Richtung Harburg, Richtung Neugraben. Die 13-er Busse kamen und fuhren im 3-5 - Minuten-Takt. Entweder spuckten sie Fahrgäste aus, die in die -offenbar wieder planmäßig fahrenden S-Bahnzüge- einstiegen, oder zum Berliner Tor, nach Harburg oder jot-we-de fuhren. Überallhin, nur nicht in die planmäßige, auch auf den Anzeigetafeln angegebene Richtung "Kirchdorf-Süd". Man kam sich vor wie im falschen Film. Einmal stürmte ich mit einer Meute Wartender einen 13-er Bus, auf dem sogar "Kirchdorf-Süd", also "unsere" Richtung angegeben war - der Hinweis stellte sich als falsch heraus. Ein Bus nach dem anderen fuhr los, meist mit nur einer Handvoll Fahrgäste. Während unser Pulk immer größer wurde. An Bussen mangelte es wahrlich nicht! Gegen halb 10, nach einer halben Stunde Wartens und Hoffens, standen 6 (sechs!) 13-er Langbusse in der Warteschleife am Veddeler Bahnhof ... Dann fuhr ein siebter, kurzer (!) Bus hinzu, der sich unserer "erbarmte" und soviele Fahrgäste einstiegen ließ, wie seine Größe zuließ. Der Rest musste weiter warten. 
Mein Arzt-Termin war längst weit überschritten.
Was war geschehen?  
In ihrer hektischen Bereitschaft, an "Brennpunkte" Busse zu schicken, um den Schienenersatzverkehr (?) zu gewährleisten, hatte der HVV offenbar völlig vergessen, daß am Busbahnhof Veddel auch, wie jeden Morgen, "stinknormale" Fahrgäste warteten, die zur Arbeit, zum Arzt, zum Einkaufen etc. wollten. 
Wie so oft in ähnlichen Situationen: Die Busfahrer kannten sich nicht aus. Wie auch?
Keine Durchsage am Bahnsteig, keine Informationen am Busbahnhof.


Wieder einmal zeigte sich: In Streß-Situationen ist der HVV (Hamburger Verkehrs-Verbund) total überfordert. Hätte nur einmal (!) ein Busfahrer Informationen an die Fahrgäste weiter gegeben - der Ärger wäre nur halb so groß gewesen ... --
                                                                           *RS*
                                                                    

Donnerstag, 9. Februar 2017

Botho Strauß - "Oniritti"

Zu Beginn wird das Wörtchen "Oniritti" erklärt. Es leitet sich vom griechischen "oneiros", zu deutsch "Traumgesicht" ab. "Oniritti also wären, verschränkt mit Graffiti, Bildschriften auf der Höhlenwand der Nacht" lese ich, und: "Artemidor, Traumdeuter des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts, gliedert ... oneiros nach den Bestandteilen on und eirein (= legein), also: das Seiende sprechen. Was das Sein sagt." Dies ist keine Gebrauchsanweisung zur richtigen Interpretation der zahlreichen, unter-schiedlich langen Texte, enthält für mich aber genügend Information, um auf den einzelnen Seiten auf Reise zu gehen, mich inspirieren zu lassen. Das 276 starke Buch, das kürzlich im Hanser-Verlag erschien, ist voller Anspielungen, Andeutungen, Assoziationen, mit einem dissoziativen bzw. disso-nanten Grundton. Für mich sehr spannend. S. 42: "Die jungen Bürgerkriegstrümmerfrauen glichen den jungen Nachkriegstrümmerfrauen, die ich noch vor mir sehe, aufs Haar. Doch ..." und im gleichen Abschnitt weiter auf der nächsten Seite: "... Dabei tauchen mitten im elenden Straßenbild die Umrisse eines Theaterstücks auf: "Der Umzug" würde es heißen und wäre etwas formal Neues, wie es noch nie für die Bühne geschrieben wurde Etwas wie "Draußen vor der Tür" nach dem letzten Krieg. Umzug als politisches Gleichnis, Umzug aber auch mit allem Drum und Dran ..." Strauß bezieht sich hier auf Rudolf Borchert. Aufmerksam wurde ich auf "Oniritti" durch einen ausführ-lichen Verriß in der Ausgabe 5/17 der Jungen Freiheit unter dem Titel "Pankraz, Botho Strauß und der Weg in den Alptraum", in dem der JF-Autor u.a. kritisiert, ja jammert "Was soll das?" Angeblich können "Strauß-Verehrer" nur "ratlos den Kopf schütteln". Nein, behaupte ich, sie können mit ihrem Kopf auch anderes tun, zB sich konzentrieren und aufmerksam lesen und das Gelesene auf sich wirken lassen. Pankraz scheint Erwartungen an dieses und überhaupt an Bücher zu hegen, als handele es sich bei ihnen um Rezepte oder Gebrauchsanweisungen für den Alltag oder besondere Situationen. Ich behaupte: man kann Bücher auch als rätselhafte Andeutungen lesen, als An-Spielungen, wie Träume, zu Wort gebrachte a-normale Zustände --- wie Musik beinahe. Etwas, das ich nicht endgültig rational verstehe und "richtig" interpretiere. Etwas, das nicht letztlich "dingfest" gemacht werden kann, etwas, das sich entzieht, entschwindet weil zu flüssig. Ist es so nicht mit manchen Traumbildern? Ich beharre auf dieser Unklarheit, weil ich ständig, jeden Tag, von fast allen Seiten mit Nachrichten, politischen Informationen, naturwissen-schaftlichen Erkenntnissen bombardiert werde, ob von "rechts" oder von "links", alle bieten Gebrauchsanweisungen an, Rezepte, Pläne, taktische Konzepte. Alle wissen alles besser. Hier nun aber ein Schriftsteller, der mit mir dem Leser nicht in einen illusionären Dialog tritt, sondern mich allein läßt mit seinen Aufzeichnungen, die sich mir nicht beim ersten Lesen entschlüsseln. Irgendwie faszinierend. ** ich lese nicht das ganze Buch Seite für Seite hintereinander, sondern genehmige mir häppchenweise daraus.  ** Auch wenn ich eine ganz andere Haltung zu diesem Buch einehme als der JF-Autor, der mich darauf brachte - an meiner Wertschätzung für die Junge Freiheit ändert sich nichts.
                                                                                                 *RS*
    

4 Jahre Videos auf You Tube

Auf den Tag genau vor 4 Jahren wurde unser erstes Video auf dem YOU TUBE-Kanal des Wilhelmsburger Kunstbüro veröffentlicht. Thomas kurz-interviewte mich bei einer der Montags-Demos in der Hamburger Innenstadt. Mit den Montags-Demos (gegen Arbeitslosigkeit) haben wir längst nichts mehr zu tun -sie waren MLPD-Veranstaltungen (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands), bei denen aus taktischen Gründen auch Nicht-MLPD'ler sprechen durften. Mit der Filmerei ging es munter und fleißig weiter. Die Bandbreite der Themen reicht von politischen Ereignissen über Straßen-Musik und -Kunst über "Lebenskunst", die Situation von Obdachlosen und behinderten Menschen, Tier-Filme bis hin zu Albereien, Ausprobieren, technischen Spielereien - quasi Nonsense. Wobei "Nonsense" nicht ganz sinnlos ist, denn auch hierbei lerne ich, lernen wir. In eine Schublade sind wir nur schwer zu packen, aber klar ist, daß die meisten Videos eine, oftmals plakative, manchmal auch hinter Klamauk verborgene oder schlicht subtile politische Botschaft enthalten. 
Wer von unseren Videos klare Aussagen erwartet, kann bisweilen Volltreffer erzielen: Wir sind eindeutig gegen political correctness, eindeutig gegen Verdummung und Manipulation durch die Parteien CDU/SPD/GRÜNE und Leit-Medien, eindeutig gegen Neo-Liberalismus, Ausbeutung und Umweltzerstörung. Wir sind eindeutig für Lebendigkeit, für freie Meinungsäußerung,  für Medien-Vielfalt,  für Selbstbestimmung, für Lebensfreude. 
Wir wissen nicht alles besser, aber: Wir haben Erfahrungen gemacht, machen müssen, und die Lehren daraus seht ihr u.a. in den Videos.
398 Videos -soviele sind derzeit auf unserem Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCS2IKJSjevCTcThKs0eSHsg/videos?sort=dd&view=0&shelf_id=0    -zu sehen. Bis auf 4 Filme, die von der Polizei bzw. You Tube bzw. auf Veranlassung eines miesen, beschissenen "Punks" (von der Band "Schlübberschiß") bzw. von uns selber wg. einer Geld-Strafe gelöscht wurden, haben wir alle Videos auf dem Kanal gelassen. Auch die, die uns von der Qualität nicht mehr überzeugen. 
Schaut selber, ob es von den ersten Videos an so etws wie eine Entwicklung gibt. Ich glaube an Weiterentwicklung, auch wenn dies ein sehr langsamer und höchst komplizierter Prozeß ist. 
Ich danke allen, die uns geholfen haben, vor allem Thomas. --- Ich danke You Tube, klaro, wegen dem Kanal ... aber auch Google, wo ich Texte und Videos poste, und ich danke auch Facebook - obwohl ich dort schon mehrmals gesperrt wurde, aus zum Teil nicht einsehbaren Gründen. Ich will das Thema hier nicht vertiefen. Immerhin kann ich über facebook Filme u.ä. posten, ohne daß ich - wir - dafür bezahlen müssen. Das ist schon etwas.
DANKE auch für 128.739 Klicks ... !
Ich bin, auch ohne Texte und Videos, von Haus aus ein Kämpfer und super-sensibel.  Typen wie ich brauchen künstlerische Medien und Ventile, um den oft hohen inneren, bisweilen auch äußeren Druck zu mindern. Und das komplexe Gedanken-Chaos, starke Gefühle: auch Verzweiflung, Ratlosigkeit, Wut, in  die eine oder andere Form zu gießen. 
  -- Ende der Durchsage -- 
                                                                           *RS*

Mittwoch, 8. Februar 2017

Scooter-Verbot in Hamburger Bussen

                          
Irgendwie irre: Da wird ständig von Inklusion geredet - und nun DAS! Das generelle Verbot von Scootern in HVV-Bussen ist genau das Gegenteil von Inklusion. Genauso irre wie dieses generelle Verbot finde ich, daß kein Sturm der Entrüstung durch den (Hamburger) Medien-Wald fegt. Und was ist mit der riesengroßen Institution Alsterdorf Assistenz? Nichts. Offenbar interessiert die das garnicht. Oder: Sie können kein Kapital daraus schlagen. Immerhin arbeitete ich 5 Jahre lang für Alsterdorf Assistenz West. Von daher wundert es mich eigentlich nicht, daß von dort kein Protest gegen das Scooter-Verbot kommt. Und es gibt noch andere Vereine und Verbände, die offenbar diesen Verbots-Hammer einfach hinnehmen. --- 
                                                                *RS* 

Samstag, 4. Februar 2017

Blasentumor - Nachricht für Freunde (2)

 Ich hatte am Freitag, nach bisher 7 "Chemos", meine erste Blasenspiegelung seit Längerem. Das Ergebnis macht Mut: Kein neuer Befund! Die "Chemo" geht demnächst weiter, aber ich arbeite auch weiter. Das bedeutet für mich Lebensqualität! Bei einer Krebs-Erkrankung kann man sich nie sicher sein - aber ich wünsche allen Freunden, Freundinnen, mir verbundenen Menschen, nie den Lebensmut sinken zu lassen. Auch wenn man, in  dieser beschissenen deutschen "Gesellschaft", Anlaß dafür findet. Deshalb meine Bitte an alle, die dies lesen: Macht das Beste aus eurem Leben! ...
                                                                                                                                                      *RS*
                                       


Freitag, 3. Februar 2017

Merkel grenzenlos


                                                                                                                        *RS*
Jedes Kleinkind lernt irgendwann, durch einfühlsames Eingelerntwerden oder böse Erfah-rungen, daß es Grenzen gibt, die zu überschreiten lebensgefährlich ist. Frau Merkel meint, daß sie sich über soziale Gesetze einfach hinwegsetzen kann. 

Donnerstag, 2. Februar 2017

Martin Schulz usw usw usw

Mit dem Wörtchen "unzufrieden" ist  nur vorsichtig umschrieben, was ich angesichts des Auftretens von M. Schulz und anderen SPD'lern empfinde ...

                                                                                                                                             *RS*

Mittwoch, 1. Februar 2017

Edzard Reuter - "Schein und Wirklicheit"

Meine ersten Notizen: "Literarisch belanglos, bisweilen sentimental; Vorläufer heutiger political correctness; Triviales mit (geistig) höchst Anspruchsvollem mischend; das "Politische" (blabla); linker Konformismus ... --- ""  --- ABER mit zunehmender Lektüre beginnt mich das Buch und mit ihm der Schriftsteller zu interessieren. Hier analysiert, plaudert, erzählt ein hochkarätiger Manager (Prokurist der UFA, Geschäftsleitung der Münchner Bertelsmann TV- Produktion, Vorstands-vorsitzender der Daimler Benz AG) aus seinem Leben, aus seinem Arbeits-Alltag, und daraus weiß ich so gut wie nichts - weshalb also meine Arroganz? Sie ist überflüssig. * Edzard Reuters Vater war Regierender Bürgermeister von Berlin, eine legendäre SPD-Gestalt, und sein Sohn, das wird mir bei der Lektüre nach und nach klar, ist auch eine "bedeutende Persönlichkeit" - das klingt etwas hausbacken (Personalismus); TATSACHE ist: der Mann liefert interessante Einblicke in Politi-Zusammenhänge und Geschäftsabläufe, er plaudert sozusagen aus dem Nähkästchen ... sehr kritisch aber auch selbstkritisch. Reuters Bekannt- und Freundschaften sind eine Art Who is who der 70-er 80-er bis 90-er Jahre Politik- und Manager-Prominenz. Und das ohne viel Eitelkeit erzählt. Und dann war der Mann auch noch ein sehr guter Sportler. Was heißt "war"? Edzard Reuter, Jahrgang 1928, lebt noch, wird im nächten Jahr 90 ... und möge er noch lange leben. Denn ich spüre bzw. vermeine Charakter zu erkennen; diszipliniertes Schreiben, akribisches Recherchieren, kein Funken Überheblichkeit. Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk, aber es packt mich. Und konzentriert les' ich weiter ...1998, 480 Seiten, Siedler Verlag     
                                                                                              *RS*