Mittwoch, 1. Februar 2017

Edzard Reuter - "Schein und Wirklicheit"

Meine ersten Notizen: "Literarisch belanglos, bisweilen sentimental; Vorläufer heutiger political correctness; Triviales mit (geistig) höchst Anspruchsvollem mischend; das "Politische" (blabla); linker Konformismus ... --- ""  --- ABER mit zunehmender Lektüre beginnt mich das Buch und mit ihm der Schriftsteller zu interessieren. Hier analysiert, plaudert, erzählt ein hochkarätiger Manager (Prokurist der UFA, Geschäftsleitung der Münchner Bertelsmann TV- Produktion, Vorstands-vorsitzender der Daimler Benz AG) aus seinem Leben, aus seinem Arbeits-Alltag, und daraus weiß ich so gut wie nichts - weshalb also meine Arroganz? Sie ist überflüssig. * Edzard Reuters Vater war Regierender Bürgermeister von Berlin, eine legendäre SPD-Gestalt, und sein Sohn, das wird mir bei der Lektüre nach und nach klar, ist auch eine "bedeutende Persönlichkeit" - das klingt etwas hausbacken (Personalismus); TATSACHE ist: der Mann liefert interessante Einblicke in Politi-Zusammenhänge und Geschäftsabläufe, er plaudert sozusagen aus dem Nähkästchen ... sehr kritisch aber auch selbstkritisch. Reuters Bekannt- und Freundschaften sind eine Art Who is who der 70-er 80-er bis 90-er Jahre Politik- und Manager-Prominenz. Und das ohne viel Eitelkeit erzählt. Und dann war der Mann auch noch ein sehr guter Sportler. Was heißt "war"? Edzard Reuter, Jahrgang 1928, lebt noch, wird im nächten Jahr 90 ... und möge er noch lange leben. Denn ich spüre bzw. vermeine Charakter zu erkennen; diszipliniertes Schreiben, akribisches Recherchieren, kein Funken Überheblichkeit. Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk, aber es packt mich. Und konzentriert les' ich weiter ...1998, 480 Seiten, Siedler Verlag     
                                                                                              *RS*


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