Dienstag, 4. Oktober 2011

Wilhelmburger Inselrundblick Sept-Okt 2011


Ich kann nicht behaupten, daß Jörg von Prodzinski mir besonders sympathisch wäre, aber: Sein Artikel "Erste öffentliche Grünanlage zur Abhaltung kommerzieller Großevents eingerichtet" hat es in sich. Der überaus kritische, nichts beschönigende Rundschlag gegen gewisse Um-strukturierungsmaßnahmen von IBA und igs bringt in einer auch für den sog. "Normalbürger" verständlichen Sprache auf den Punkt, was viele wissen oder zumindest ahnen, aber lieber verdrängen. Gewisse Wahrheiten sind unbequem - und wer sie ausspricht bzw. zu Papier bringt, macht sich unbeliebt. Für diese Haltung meinen Respekt! Der Autor lehnt sich weit aus dem Fenster ... wie wir ihn kennen, wird er aber nicht runterfallen. Darauf kommt es an: Unbequeme Positionen vertreten, die damit einhergehenden Risiken einkalkulieren (: als "öffentliche Person") und trotz ausbleibendem Lorbeerkranz weitermachen. Auf der Elb-Insel weht bisweilen ein rauher Wind ... * Auch Sigrun Clausen hält kein Blatt vor den Mund. Sie knöpft sich den IBA-Geschäftsführer und den Bezirksamt-Mitte-Chef vor, stellvertretend für zahllose Polit-Größen und Meinungsmacher, die, ohne sich ernsthaft Gedanken zu machen, gerne mit Phrasen daherkommen. Pointiert der Vergleich der Elb-Insel mit einem "ganzjährig geöffnetem Zoo". - Vielleicht sollten wir langsam Aktionen andenken, mit denen wir bei den näher rückenden Großevents von IBA und igs 2013 für ein wenig Würze im großen Suppen-Topf sorgen könnten: Als Affen auftreten und mit Bananenschalen werfen; in Elefanten- und Nashorn-Kostüme schlüpfen + von Hagenbeck gesponserte Verdauungs-Reste mit entspre-chenden Duftnoten hinterlassen; als wandelnde Büsche Beton- und andere versiegelte Flächen besetzen ... :::: Mitmach-Theater der eher unkonventionellen Art ..; vielleicht sollten wir langsam anfangen, kleine und größere Besen herzustellen, um pünktlich zum Ende von IBA und igs ausfegen zu können. * Michael Rotschuh fordert den "Übergang vom Reiherstiegviertel zum Spreehafen gestalten - mit den Bewohnern, nicht an ihnen vorbei". Recht hat der gute Mann - jetzt müssen nur die Bewohner überzeugt und mobilisiert werden. Wie heißt es so schön: "Die Hoffnung stirbt zuletzt". * Ich vermisse in der aktuellen Ausgabe des w..i.r., dessen Cover ein neues Layout bekam, Beiträge von Mariano Albrecht. Der gehört, wie er in etlichen Artikeln bewies, auch nicht gerade zur Zunft der Süßholzraspler. Nimmt sich wohl eine Auszeit. Distanz tut bisweilen ganz gut. Merke ich bei mir selber ... *R.S.*

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