Freitag, 15. April 2011

Rudolf Mokry im Mokry-Cafe



Im Rahmen der Lesereihe "3 gegen den Strom" lasen Marco Moreno und M. Grill Texte über den 1944 im KZ Sachsenhausen hingerichteten Widerstandskämpfer. Der 1905 geborene Mokry war bis 1932 Mitglied der KPD. Nachdem er zweimal von den Nazis inhaftiert wurde, gründete er eine antifaschistische Gruppe, zu der "Menschen der verschiedensten weltanschaulichen und politischen Richtungen gehörten". 1937 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend ins KZ Sachsenhausen gebracht und dort "am 11.10.1944 mit 26 anderen politischen Häftlingen erschossen". Über den Mann ist relativ wenig bekannt. In dem Buch "Zerbrochene Zeit - Wilhelmsburg in den Jahren 1923-1947" ist ihm ein kurzes Kapitel ge-widmet. Die Informationen stammen vor allem von Kurt Wolf van der Walde, der 10 Jahre jünger als Rudolf Mokry war. "Über den deutsch-jüdischen Wanderbund 'Kameraden' und das später aufgelöste "Schwarze Fähnlein" ("schwarz" für Anarchisten oder Anarcho-Syndikalisten? fragt der Blogger) stieß er im Frühjahr ... zu Rudolf Mokry." * Vor knapp 20 Jahren scheiterte aus kaum noch herausfindbaren Gründen ein Antrag, eine Gedenk-tafel in der nach ihm benannten Straße anzubringen. Die Cafe-Inhaberin will einen neuen Anlauf starten; ich werde ihr helfen, wenn ich es zeitlich schaffe. Die Finanzierung dürfte kein unüberwindliches Hindernis darstellen und eine Genehmigung durch die Stadt relativ leicht zu bekommen sein. Es müsste jedoch auch ein Hausbesitzer gefunden werden, der seine Zustim-mung gibt. Wir werden sehn ... * Das abgebildete Porträt fertigte ein Mithäftling im Jahr der Hinrichtung Mokrys an. * "Zerbrochene Zeit ...", 224 S., isbn 3-926174-69-2, 1993. *R.S.*

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