Samstag, 30. April 2011

Buch : Wir kamen in Frieden


Zum Monatsende ein Reader mit kräftigem Individual-Protest. Urs Böke, Jörg Herbig, Markus Hintzen und Jerk Götterwind gaben 2010 einen Gedichtband heraus. Die Autoren schreiben gegen den täglichen Beschiß, eine zunehmend sterile Gesellschaft und gegen das Gefühl, fest zu stecken. Lyrik, die in ihrer knappen Diktion u.a. an Bukowski geschult wirkt. Der Titel klingt wie eine Drohung: "Wir kamen in Frieden" ... Das "aber jetzt..." denkt sich der Leser. Er stößt in den narrativen (= erzählerischen) Kurz-Texten auf Befindlichkeiten und Alltags-Situationen von Autoren, die sich kein X mehr für ein U vormachen lassen. Gefährlich, denke ich, sind Dichter, die die Sprache beim Wort nehmen UND sich darüber im Klaren sind, daß Sprache GEMACHT ist: anerzogen, vor-programmiert. Die Erziehung zum "guten Staatsbürger" geht immer den Weg über die "richtige" Sprache. Ich halte Böke &&& für hochgradig pnc = political non-correct. Was mir sympathisch ist. Eine Garantie für meine Einschätzung kann ich nicht geben. * Hintzen und Götterwind sind Mitglieder der 'misantropical peace punx'-Band DISAN-THROPE. Einige der Gedichte kann ich mir auch als Song-Texte vorstellen, z.B. "Wir schlagen uns die Nächte um die Ohren", "Alles wie immer" von Götterwind, "Jeden Tag" von Hintzen. * Auf Bökes Website wies ich bereits in einem früheren Blog hin; Jerk Götterwinds Home-page http://jerkgoetterwind.jimdo.com/ finde ich spannend und "interessant", auch wenn ich selber kein Tierschutz-Aktivist bin. Herbigs Website scheint noch im Aufbau; auf Markus Hintzen stoße ich unter http://noeasylistening.blog.de/2010/11/21/spezial-urs-boeke-joerg-herbig-markus-hintzen-jerk-goetterwind-kamen-frieden-10016672/. * Zurück zum Buch: 60 Seiten hart und schnörkellos im Songdog Verlag (Wien), isbn 978-3-9502890-4-6. *R.S.*

Keine Kommentare: