Samstag, 13. Oktober 2012

Nils Koppruch : SAM.

Anfang 2008 hatte ich mit Koppruch zu tun. Eine Bekannte machte mich auf den Künstler auf-merksam, der in der Wohlwillstraße sein Atelier betrieb. Ich suchte damals Kreative für die „Wilhelmsburger Busgalerie“. Koppruchs Bilder wären hervorragend geeignet gewesen, auf großen Plakatflächen auf der Elb-Insel gezeigt zu werden. Die Hamburgische Kulturstiftung machte einen Strich durch die Rechnung. Nach anfänglicher Zusage hieß es plötzlich „Es ist kein Geld mehr da“.  Nils Koppruch hatte sich viele Jahren als „Cheap art“-Protagonist einen Namen gemacht.  Er bewies, daß Kunst „billlig“ sein, d.h. preiswert erworben werden kann, ohne sog. „großer Kunst“ qualitativ hinterherzuhinken. * Ich traf mich ein einziges mal mit ihm. Ich plante damals eine neue Website. Nils befürchtete, daß ich mit meinem Namen ihm seinen „Sam.“ – Bereich streitig machen könnte. Nun, da bestand echt kein Grund zur Sorge. * Einmal erlebte ich den Mann bei einem kurzen musikalischen Gig. Ein paar Griffe auf der Guitarre, klare Ansage, Stimme oke. Koppruch war ein inspirierter Typ, in dieser Zeit lebend aber durchaus an Tradition und Avantgarden orientiert. Er hatte die Fähigkeit, eine Situation im Nu zu begreifen und spielend zu gestalten. Eine seltene intuitive Begabung. Und Arbeiter. * In der Ztg. lese ich, daß N.K. letzten Mittwoch gestorben ist. „Friedlich eingeschlafen“. * Einer fehlt, aber das Leben geht weiter. Die Musik macht weiter, die Inspiration geht weiter, die Intuition macht weiter, die Sensibilität ebenso, auch die Malerei, das Entwerfen von Skizzen. Alles geht weiter. Nur einer fehlt. * Die o.a. Bilder entnahm ich dem Buch (2006) „SAM.Dilettant“. Ganz großartige Sachen darin. *R.S.*  

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