Samstag, 5. Dezember 2015

Ernst Toller - Eine Jugend in Deutschland


Ernst Toller (1893-1939) war ein jüdischer Dichter, Politiker, Revolutionär, der sich als junger Mann der Arbeiterbewegung anschloß und mit Kommunisten wie auch Anarchisten kooperierte und befreundet war (Erich Mühsam, Gustav Landauer u.a.) ... er war, als er studierte, Schüler von Max Weber, dem deutschen Mitbegründer der Soziologie, der sich politisch von ihm distanzierte, aber persönlich unterstützte, etwa vor Gericht. Toller war, nach der Ermordung Kurt Eisners (1867 - 1919), zeitweilig Vorsitzender der revolutionären USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) Bayerns und nahm als Kommandeur (Bezirk Dachau) an den Kämpfen der Münchner Räterepublik teil, die blutig niedergeschlagen wurde. ** Der Weg Tollers ist erstaunlich, da er eher der Typ "zarter Lyriker" war, äußerst sensibel, zu Depressionen neigend, hochintelligent (selbst-verständlich) - Eigenschaften, die man von einem Rote Armee-Kommandeur nicht unbedingt erwartet. ** Tollers Aufzeichnungen sind sehr literarisiert, stilbewusst ... gepackt hat mich das Buch aber in erster Linie durch den Anhang, wo sehr ausführlich Tollers Persönlichkeit, aber auch die politischen und militärischen Kämpfe der Räterepublik und sein 5-jähriger Gefängnisaufenthalt behandelt werden. ** Toller war ein Held, ein tragischer Held, der sich aufopferte und am Ende den extremen Druck im von den Nazis verursachten Exil nicht mehr aushielt und in New York Suizid beging. Toller war ein Idealist. Sein beispielhaftes Leben gibt mir einiges zu denken --- 
--- Ein empfehlenswertes Buch zum Verschenken ...! (Weihnachten!) --- 
                                                                                                                                             *RS*

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