Samstag, 7. Januar 2012

Hans Meyer: "Das unglückliche Bewußtsein"


Dies ist das zweite Buch des Literaturwissenschaftlers (1907-2001), das ich innerhalb weniger Wochen lese. Erneut bin ich begeistert und glücklich über den Fund. Meyer schreibt über die deutsche Literatur der Zeit von Lessing bis Heine, also ca. Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts (H.Heine starb 1856). Ich finde die Darlegungen gut verständlich und sachbezogen, ja aufgrund eines durch jahrzehntelanges Forschen und Studieren ausgereiften Bildungsstandes des Autors quasi objektiv (: soweit dies möglich ist). Es geht, vereinfachend gesagt, um den literarischen Niederschlag der Aufklärung, um die französische Revolution und ihre Folgen für bestimmte Schriftsteller in Deutschland (die Meyer u.a. bei Schiller, vor allem aber bei Börne und Heine untersucht); es geht um den Sturm und Drang und die deutsche Romantik (die teilweise als Gegenaufklärung gesehen werden kann und die zum einen in Hoffmann, zum anderen in z.B. Tieck und Schlegel "Vertreter" hatte, die unterschiedlicher kaum sein konnten) ... und darum, wie diese Epochen zusammenhängen; und welche beispielhaften/herausragenden Vertreter zu nennen sind. Mit den Namen Grabbe und Immermann kann ich jetzt etwas mehr anfangen. Auch Karl Marx und Friedrich Engels werden mehrmals zitiert - in Zusammenhängen, von denen ich bisher so nichts wusste. * Das Buch wird, wie "Außenseiter" des selben Autors, einen Platz in meiner Bücherwand einnehmen, wo ich es jederzeit wieder zur Hand nehmen kann. Suhrkamp-Verlag 1986; 638 Seiten *R.S.*

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