Mittwoch, 8. Februar 2012

Fundstücke (3) und (4)


Zwei Hefte + weiteres Info-Material fanden den Weg in meine Wohnung via Einwurfschlitz. Diesmal blieb mir langes Rätselraten erspart, wer mir mit dieser „Kultur“=bunt+teuer be-drucktem Papier eine Freude(???) machen wollte. Rudi war’s. ::: NEIN DANKE, Rudi, ich hab zwar mit Stadtkultur im engen und engsten Sinn zu tun, als Stadtteilkünstler. Aber beim Durchblättern dieser Magazine zwicken mich meine Nasen-Haare + außerdem ziehn sich die Löcher in meinen Socken zusammen. Schlimm das! Von A bis Z Hochglanz, Schickimicki. Heft 1: Im Vorwort präsentiert sich die neue Gesch.-Führerin des „Dachverbandes STADTKULTUR HAMBURG“. Was für ein Einstand! Mit der Kampagne ELB-LEUCHTEN sollen wohl die letzten echten Fische vertrieben werden?! Diese Art von "Stadtkultur" mag ich nicht – von Oben aufoktoyiert, bezahlt, zum Ausrutschen glatt. Künstler-Gruppen und Kultur-Projekte werden vor den Karren der offiziellen Kultur-Politik der Metropole Hamburg gespannt. Nicht nur Wilhelmsburg wird gentrifiziert – offenbar ganz Hamburg soll durch teure Technik aufgewertet, aufgeglittert, gepimpt, „attraktiver“ gemacht, besser verkauft werden können. Es geht um GELD, REPRÄSENTATION, da feiern ein paar Leute: nein, ein große Spezies von „Kultur“-Machern und -macherinnen sich selbst. Und es gibt auch ein paar Preise. Anpassung an Kommerz-Denken und Wohlverhalten in der Kultur-Szene wurde in Hamburg schon immer belohnt. „Mit ELBLEUCHTEN startet STADTTEILKULTUR eine Kommunikationskampagne, deren Beginn diese Ausgabe des stadtkultur magazins darstellt“ lese ich im Editorial, und weiter: „Damit soll die Strahlkraft der Stadtteilkultur gespiegelt und vervielfacht werden, um gerade in Zeiten weiterhin schwieriger Finanzierung die Bedeutung der Stadtteilkultur deutlich zu machen.“ Mein Tip: Bevor ihr die "Strahlkraft der Stadtteilkultur" spiegelt und vervielfacht, schaut euch diese Stadtteilkultur doch erst einmal an! * An diesen 28 Seiten Papier berührt mich positiv nur der Bericht über „Die Herbst-Zeitlosen“, ein Theater-Projekt, bei dem eine alte Freundin von mir mitwirkt/e. Ansonsten: Ab in die Tonne! ***** Das zweite Heft ist noch schlimmer. Es heißt „DER ZWUTSCH“ und zeigt auf dem Cover ein Foto einer Beatles COVER-Band, die mit dem „Beatles-Musical“ nach Hamburg kommt. „Mit der Original-Band aus las Vegas!“ steht doof und frech auf einem Button. + ganz groß „all you need is love“. Hier wird Propaganda für Hirnerweichung betrieben. Verblödung feiert Triumphe. Jaja, die „Wirtschaft“ soll weiter „angekurbelt werden“. Ach nee. An dieser Stelle kein Foto von diesem Heft. Dazu ist meine Blog-Seite zu schade. *** Nein, Rudi. Bitte NIE WIEDER. Du meintest es gut, aber: Mit dieser Art „Stadtkultur“ und Kommerz-Scheiße hab ich nichts zu tun! R.S.

1 Kommentar:

Erich Heeder hat gesagt…

Ein Brief an die Stadtkultur:

Hallo erst ein mal,

hier mit sende ich euch folgenden Brief,denn die SAGA/GWG will einen sozialen,wie kulturrellen Kahlschlag in Mümmelmannsberg vor nehmen !! Ich bitte um Rückmel -
dung, denn ich möchte gerne, das Stadtkultur über so eine politische Vorgehensweise berichtet !! Deshalb bitte ich, um eine baldige Rückmeldung,

zweiter Vorsitzende des "Offenen Ateliers in Mümmelmannsberg e.V."

Bloß eins hatte ich nicht bedacht, das Stadtkultur mit diesem Heft, mit der SAGA/GWG in ein Boot sitzen !!

Hier der Brief an die Stadtkultur:

gesten hatten wir in Mümmelmanns -
berg die weite Sitzung mit der SAGA/GWG !!
Die SAGA/GWG hat wahrscheinlich den Auftrag, die Sozialräume neu zu bemessen!!
Das heißt, das 20 Iniativen die auf sozialer und künstlerischer Ebene (mehr ehrenamtlich)
arbeiten, für Kosten aufkommen muß !! Der SAGA/GWG sind 20 Einrichtungen zu viel, also
möchte man von ihnen Geld für die Nebenkosten !! Da diese Vereine und Institionen kaum gefördet oder finanzjelle Unterstützung erfahren, können sie diese Nebenkosten kaum aufbringen !!
Das heißt, das es hier um cirka drei Euro pro Quadratmeter geht, bei 20 Iniativen macht das einen
Jahresbeitrag von 50.000,- Euro!! So hat es Herr Sanmann von Mieter helfen Mieter, der Saga/GWG
vorgerechnet !! Da es sich aber um Politikum handelt,werden wir dieses so nicht hin nehmen !!
Denn die SAGA/GWG hat seit mehr als 30 Jahre diese Kosten mit getragen,da es sich um finanzier -
ten Wohnungsbau handelt !! Weiter hin hat die Politik dieses mit getragen, das leer stehende Sozialräume von Vereinen und Iniativen genutzt werden, weil sie von den Bewohner - Innen nicht genutzt worden sind !!

Bei Intresse bitte ich dich um Rückmeldung ,

mit fr., Gr., Erich Heeder