Vorgestern bereitete Gunter Sachs, der legendäre Playboy, Fotograf, Kunst-Mäzen (er sammelte als einer der ersten Warhol-Bilder), ein Liebling der Frauen, Ikone des Jet-Set, Genießer, Le-benskünstler, Freund alles Schönen ... seinem Leben ein Ende. In einem Anfall von Depression erschoß er sich in seinem Haus in Gstaad (Schweiz). Er war sich sicher, an Alzheimer erkrankt zu sein. Ich denke mit großem Respekt an den Multimillionär, den ich als junger Mann aus klassenkämpferischer Sicht nur jenseits einer unüberwindbar hohen ideo-logischen Mauer verorten konnte. Seine Frauen-Bildnisse mochte ich nicht. Sie waren ästhe-tisch perfekt, technisch meisterhaft, in jeder Hinsicht "professionell". Meiner Ansicht nach kann jede Frau schön sein, unabhängig von Proportionen und Model-Normen. Aber was spielt das jetzt für eine Rolle? Hätte Gunter Sachs seinen Geschmack, sein Glück, seinen Reichtum verstecken und seine Ambitionen leugnen sollen? Die Welt wird um eine Persönlichkeit ärmer. Der Mann verkörperte ein Klischee. Er WAR dieses Klischee - aber dahinter steckte noch etwas Anderes. Ich glaube, daß er ein großzügiger Mensch war. Deshalb bin ich traurig. *R.S.*
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