Dienstag, 10. Mai 2011

Jerk Götterwind: "Manchmal hat man den Eindruck"


Manchmal hat man den Eindruck
Jedem als Killerspiel gebrandmarkten
Game liegen Schulpläne als Bonus bei

Manchmal hat man den Eindruck
Jeder Horrorfilm macht seine Zuschauer
Zu willenlosen Gewalttätern

Manchmal hat man den Eindruck
Politische Ränkespiele
Brauchen diese Art von Publicity

Manchmal hat man den Eindruck
Dass ein Amoklauf mehr ist
Als ein Akt der Gewalt

Und

Manchmal hat man den Eindruck
Die Kugeln stoppen nicht nur Leben
Sondern für einen kurzen Moment auch die Kälte

Die

Für alles verantwortlich ist.

Jerk Götterwind

Meine Interpretation: Das Gedicht ist ein -sowohl auf als zwischen den Zeilen- subtiles State-ment, das auf den Punkt bringt, was mit dieser Gesellschaft los ist. Einerseits haben wir eine überbordende Unterhaltungs-Industrie, die täglich mit der Darstellung von Gewalt Zigmillio-nen Umsatz macht. Andererseits wollen die Menschen vor realer Gewalt beschützt werden. Eigentlich weiß es jeder: Kein Mensch kommt als Killer oder Amokläufer auf die Welt. Aber dann passiert das "Unfaßbare" doch. * Es gibt keine sicheren Rezepte. Staat, Politik und Polizei können nicht verhindern, daß sich angestaute Wut und Verzweiflung auf bisweilen monströse Art entladen. * Jeder muß für sich selber zusehen, sich von Ängsten und mediengeschürter Hysterie nicht anstecken zu lassen. *R.S.*
Infos über den Autor: www.jerkgötterwind.de.vu jerkgötterwind.jimdo.com
Das Gedicht wurde 2010 in dem Buch "Wir kamen in Frieden", songdog-verlag, isbn 978-3-9502890-4-6, 60 S., veröffentlicht.

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