Samstag, 5. Februar 2011

Wie sauber ist die IBA?


Die IBA versteht sich neuerdings als "Katalysator". Das bedeutet jedoch nicht, daß sie in die KFZ-Branche überwechselt. Im Duden-Fremdwörterbuch findet sich u.a. folgende Beschreibung für einen Katalysator: "Stoff, der durch seine Anwesenheit chemische Reaktionen herbeiführt od. in ihrem Verlauf beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt". Im Buch "KREATIVITÄT TRIFFT STADT" (2010) betonen die Autorinnen Klotz und Theis (S. 20): "Entscheidend ... ist auch das Selbstverständnis der IBA, die sich vorrangig als Katalysator, nicht als Projektentwickler versteht".
In dem Artikel "Black Box Kreativität", aus dem ich zitierte, kommt die abgehobene, elitäre Selbstsicht der IBA und maßgeblicher Mitarbeiterinnen deutlich zum Ausdruck. Die IBA tritt machtvoll als verändernder Faktor auf, die unterschiedliche, zum Teil heftige Reaktionen hervorruft. Sie "selbst" bleibt "aber unverändert" (siehe Duden). - Jetzt verstehe ich auch die Arroganz und Abwehr, die ich seitens der Autorinnen erfuhr. Offenbar halten sie es nicht für nötig, mit Wilhelmsburger Bewohnern in einen ernsthaften Dialog oder Diskurs zu treten.
Die Taktik der IBA besteht darin, vollendete Tatsachen zu schaffen - und anschließend zum "Dialog" oder "Diskurs" einzuladen. Auf diese Weise wird ein demokratischer Schein her-gestellt. Es kann nicht ALLES diskutiert und in Frage gestellt werden. Wenn aber, wie durch den Aufsatz "Black Box Kreativität" deutlich wird, ein Monopol aufgebaut und kraft Geld und angemaßter Definitions-Hoheit etwa bzgl. "Kreativität" untermauert wird, kann ich nur hoffen, daß der IBA in Zukunft eine kräftige Brise entgegenweht - aus Argumenten.
Jetzt verstehe ich auch, weshalb es keinerlei Aufbereitung oder kritische Rückschau bei Projekten gibt. Die IBA ist zu sehr mit eigener Image-Pflege und Profilierung beschäftigt, um sich die Mühe zu machen, angeschobene Projekte oder auch sich selber kritisch zu hinterfragen. * R.S. *

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