Im Vorwort zum 1981 im Schweizer LICHTSPUREN-Verlag erschienenen Gedicht-Band schreibt Bernhard Streit: "Gregory Corso ist ein Dichter, der aufrührerisch gegen alles ist, was den Menschen durch den Menschen entmenschlicht. Er ist ... ein Visionär, der die Wirklichkeit lebt, statt sich von ihr fangen zu lassen."
DIE ZWEIFEL DER WAHRHEIT
In den schönen Künsten
Da gibt es kein Zuhause
Und meine stolze Brust
Liegt auf der Strasse
- Der Spiegel ist zerbrochen
Ich schaue hoch und sehe
Einen kämpfenden Dichter
- Was für eine sanft-traurige
Vernichtung ist doch ein Dichtermensch
Mein göttliches Herz sagt: "Nein
Blödsinn, es ist der Spiegel
der zerbrochen ist".
Darum ist die Wahrheit nicht mehr mein Meister
Ich will keine wahren Lügen
Ich verließ also meine Dichterbrust
für immer
Doch am nächsten Tag kehrte ich zurück
Und sah einen Chinesen schreiend
in der Sonne
Gregory Corso
Weiter heißt es im Vorwort: "Er versucht auch ständig andere Leute zu reizen; besonders Freunde - eine altbekannte Methode, um die Denkart anderer herauszubekommen. So lehrt er Menschen, sich selbst zu erkennen und sieht, wie weit Beziehungen gehen. Er selbst kommt damit dauernd in Schwierigkeiten."
- Das Büchlein/Heft enthält auch einige Zeichnungen des Dichters. -
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